Schon zum 3. Mal führte das Franziskanergymnasium Kreuzburg in Großkrotzenburg (Hessen) vergangene Woche eine „Moritz Daniel Oppenheim macht Schule“ – Projektwoche durch.
Im Mittelpunkt der inzwischen fest im Lehrplan verankerten Projektwoche steht nicht nur das Zeitalter der Jüdischen Emanzipation, sondern insbesondere Leben und Werk des 1800 in Hanau geborenen Moritz Daniel Oppenheim, der als erster jüdischer Maler der Moderne mit akademischer Ausbildung zum „Maler der Rothschilds und Rothschild der Maler“ avancierte.
Initiiert und begleitet wird die Projektwoche von der Hanauer Filmemacherin Isabel Gathof, die damit, aufbauend auf ihrem Bildungsfilm „Moritz Daniel Oppenheim macht Schule – Eric Mayer erklärt das Zeitalter der Jüdischen Emanzipation“, ein innovatives Format für weiterführende Schulen geschaffen hat. Rund 150 Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe hatten diesmal die Gelegenheit, ein spannendes Kapitel deutsch-jüdischer Geschichte mit interdisziplinären, multimedialen Zugängen kennenzulernen.
Den Auftakt bildete das Screening des Wissensfilms in der Aula des Franziskanergymnasiums Kreuzburg mit anschließendem Filmgespräch sowie den Präsentationen verschiedener Projektgruppen. Am zweiten Tag komplementierten Exkursionen in Hanau und Frankfurt, u. a. in Kooperation mit dem Museum Judengasse und Jüdischen Museum Frankfurt sowie der Jüdischen Gemeinde Hanau, die vielfältigen Einblicke in jüdisches Leben, Kultur und Religion heute und damals.
Auf dem alten Jüdischen Friedhof Hanau kam im Rahmen eines ersten Tests auch ein Teil der von EUROKEY in Zusammenarbeit mit Isabel Gathof entwickelten Entdeckerwelten-App „Mit Moritz Daniel Oppenheim auf Spurensuche nach der Jüdischen Emanzipation“ zum Einsatz. In einem eigens für die App produzierten Video stellt Eric Mayer den „Point of Interest“ kurz vor, ein Text zur Geschichte des Ortes gibt Aufschluss über wichtige Hintergrundinformationen. Rätselfragen, die auch im Schnitzeljagdmodus bearbeitet werden können, schlagen eine Brücke von der analogen in die digitale Welt und eröffnen neue Möglichkeiten der Geschichtsvermittlung per Smartphone.